Musik der spanischen Renaissance

Hachas ist eine Variationsfolge, wie sie in der der spanischen Renaissance sehr beliebt war. Das in Akkorden gespielte Thema wird zuerst in der Melodiehand und anschließend in der Basshand mit Lauf-Figuren variiert. Ein im Dreiertakt angefügter Nachtanz schließt das Werk ab. Komponiert wurde es für die historische Spanische Chromatische Harfe, die wie unsere Harfe über zwei sich durchkreuzende Saiten¬ebenen verfügt. Ihr spanischer Name lautet: „Harpa a dos Ordenes”. Allerdings waren diese beiden Ebenen nach dem Klavierprinzip angeordnet. Eine Reihe bildeten die naturfarbenen C-Dur-Saiten, die andere die chromatischen Ergänzungstöne, die gefärbten (deshalb „Chroma”-) Saiten.

Guardame las Vacas („Hüte meine Kühe”) ist ein weiteres Variationsstück. Mit Variationen bewiesen die Meister der Renaissance ihre Kunstfertigkeit. Die Melodie entstammt einem Volkslied und ist in zahlreichen Variationen auch anderer Meister überliefert. Komponiert für die frühe spanische Gitarre, die fünfchörige Vihuela.

Die Fantasia X von Mudarra ist eine musikalische Parodie auf einen spanischen Harfenspieler, der wohl mit Begeisterung die chromatischen Saiten seiner Harfe einsetzte. Im zweiten Teil benutzt Mudarra musikalische Querstände (hier der gleichzeitige Einsatz von  f  und  fis),  um die „modernen” Experimente seines Harfe spielenden Kollegen lächerlich zu machen. Mudarra schrieb sicherheitshalber dazu: „Im zweiten Teil kommen einige falsche Töne vor, die aber gut klingen, wenn sie schön gespielt werden.”  Komponiert ursprünglich ebenfalls für die Vihuela, ist sie für uns eine fast jazzig klingende Komposition. Es macht Spaß, sie zu spielen!

Inhalt

Hachas
Quatro Diferencias sobre „Guardame las Vacas”
Fantasia X